Riot for Candy + Flynn
Es kommt, wie es kommen musste. Zwei deutschsprachige Bands, fünf junge Musiker, die große Liebe zur Musik und am Ende ein Reisebus. „riot for candy“ und die neue Band der „Resultat 0“ Mitglieder „flynn“ fahren gemeinsam durchs Land.
Es tut immer noch gut ihnen zuzusehen. Die Musik ist das was sie ist, pur und aufrichtig. Kein Geld, weil es sowieso nie welches gab. Keine Lügen, weil das bisschen Wahrheit manchmal alles ist.
Ein ständiger Taumel zwischen Melancholie und Heiterkeit, Tristesse und Glück …oder in den Worten von Max Goldt (in einem völlig anderen Zusammenhang):
„eine Melancholie zum mit geschlossenen Augen in der Einbauküche herumschwanken […] Da signalisiert die Zigarette auf einmal wieder Erotik, und der Wein ist plötzlich wieder Lebensglut und nicht mehr nur ein gewisses Problem, über das man vielleicht doch endlich mal mit jemandem reden sollte.“
Riot for Candy
Riot for Candy sind zwar bloß zu dritt, was aber nicht bedeutet, dass sie auf irgendetwas verzichten wollen. Ganz im Gegenteil, die deutschsprachigen Texte erzählen von großen Gefühlen im Kleinen, im Alltag, in den Details – eben dort, wo man das Leben so leicht übersieht.
Präsentiert in einer Mischung aus Rock und Indietronic wird die verzerrte Gitarre seit ihrem letzten Album „In den besten Familien“ (2010) zunehmend bei Seite gelegt. Stattdessen entstehen komplexe Klanglandschaften, sei es die Gebläseorgel aus den ’50er Jahren, ein rückwärts laufendes Glockenspiel oder die verspielten elektronischen Impulse. Man scheut sich nicht vor Experimenten und das ist auch gut. Wer die Gelegenheit hat, sollte sich dieses Live-Erlebnis nicht entgehen lassen.
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Flynn
Nachdem die gebürtigen Bonner Jannis und Fabian mit ihrer Indie-Rock Combo „Resultat 0“ im April 2011 ihr Debütalbum „Sollbruchstellen“ veröffentlicht haben und auf Deutschlandtour gingen, beschloss man ein Nebenprojekt zu starten.
Mehr Electro, weniger Rock – Mehr Atmosphäre, weniger Deutschpunk. Das darf dann auch mal gerne an Arcade Fire erinnern oder sich wie das deutsche Pendant zu den Foals anhören.
Die deutschen Texte sind jedenfalls geblieben, die nun allerdings konzeptioneller und besser durchdacht sein sollen. Eine Konzeptband? Nicht unbedingt, denn wo das Nebenprojekt der beiden hingeht und hin soll, lassen die Jungs völlig offen. Hauptsache wieder Musik und wieder auf die Straße – Vielleicht mit etwas weniger Lärm, aber nicht mit weniger Liebe und Euphorie.
